Fabrixx und ich - Bericht vom 2. Fabrixx-Fantag am 10. Januar 2003

[Der neue Fabrixx-Eingang, im Normalfall abgeschlossen,] 'Mitten in kalten Winter wohl zu der halben Nacht', also bei ca. minus 5 Grad und gegen 9 Uhr ging bei mir die Fahrt zum zweiten Fabrixx-Fantag am 10. Januar 2003 los. Obwohl ich einen Versuch der Deutschen Bahn AG, mich zu spät ankommen zu lassen, durch verfrühtes Losfahren umschiffen konnte (das glich die erste Verspätung aus), gelang es ihr dann doch noch: Der Zug von weitgereisten Fans aus Erfurt, mit denen ich mich am Stuttgarter Hauptbahnhof verabredet hatte, kam etwa 20 Minuten später an. Nachdem wir dann die Tücken des Stuttgarter Nahverkehrs bewältigt und einige SMS mit bereits eingetroffenen Fans ("Beeilt euch, es geht schon los!") gewechselt hatten, erreichten wir schließlich mit etwa halbstündiger Verspätung das neue Fabrixx, das sich ganz unscheinbar gegenüber einer Videothek mit überdimensionalem Spiderman auf dem Dach versteckt - ohne Wegbeschreibung kommt da sicher niemand aus Versehen vorbei!
Die diesmal zahlreich anwesenden Fans (mit den Eltern und Großeltern über 30) waren gerade damit beschäftigt, eine zukünftige Folge (117 oder so) anzuschauen, zu der ich mal noch nichts verraten will, außer daß mir Isabelle echt leid tut wegen der Entwicklungen, die ihr Alter Ego Esther so durchmachen muß. Mit dabei war auch wieder die Fan-Betreuerin
Jutta Messelhäuser (die wie der Name vermuten läßt auch die Mutter von Dorian alias Carlo ist) und eine frischgepackene Praktikantin, Doreen. Emel, die Praktikantin vom Gästebuch, war leider krank (Gute Besserung!). Nach einiger Zeit traf auch Franz ein, frisch gestilet (Elvis läßt grüßen!), aber diesmal ohne seinen tollen Hut (siehe Bilder und Bericht vom letzten Fantag). Die folgende Studioführung teilten sich Jutta und Franz dann auf, so daß die Sachinformationen mit einigen netten Anekdötchen von den Dreharbeiten angereichert wurden. Zumindest die vier Leute, die bereits ihren zweiten Fabrixxtag erlebten (Steffi, Julia und ihre Mutter und ich), waren allerdings mehr mit ihrer ersten Begegnung mit dem neuen Studio beschäftigt: Bis auf die nachgebildete S-Bahnstation mit dem Diner wurde alles (zumindest soweit wir es in der Löwentorstraße noch zu sehen gekriegt hatten) neu gestaltet (Ich frage mich gerade, ob ich Anicas Zimmer dieses Mal nicht [Der neuen 'Aufenthaltsraum' der Kids]
gesehen oder nur nicht wiedererkannt habe, denn die Reste davon hatten wir ja im alten Studio besichtigt). Die Zeitungen im Kiosk und die ihrem Verfalldatum bereits deutlich nähergekommenen Ketchup-Flaschen im Diner wurden allerdings seit dem letzten Fantag ebensowenig erneuert wie die Langzeitkonserven in der Küche.
[Scheinwerfer - in den Folgen 'unsichtbar'] Das Studio konnte nach den Erfahrungen im alten Fabrixx noch besser auf die Bedürfnisse der Produktion hin gestaltet werden, es gibt nun z.B. bessere Möglichkeiten von oben oder von schräg unten usw. zu drehen - hier muß immer beachtet werden, daß im Hintergrund keine offenen Wände oder Decken oder Scheinwerfer zu sehen sind. Die Fabrixx-Kulissen haben daher in der Regel vier Wände und zum Teil auch eine Decke - was z.B. bei Daily Soaps nicht üblich ist, deshalb sehen wir in diesen Serien immer nur eine Seite eines Zimmers (die andere gibt es gar nicht!). Einige Wände können auch geöffnet werden, so daß die Kameras an einem Ort stehen, wo sich normalerweise eine Wand befindet. Wir erfuhren außerdem, daß es sehr wichtig ist, zwischen den Takes (Drehabschnitten) möglichst keine Gegenstände in den Räumen zu verschieben oder umzustellen - solche Fehler fallen den ZuschauerInnen meist ins Auge (Auf Englisch heißt sowas "Blooper",
und z.B. zu Star Trek gibt es Webseiten, auf denen seitenweise solche Fehler beschrieben werden). Das selbe gibt natürlich für die Stellen, wo einzelne DarstellerInnen stehen oder sitzen. Die dafür hauptverantwortlichen Leute von der "Continuity" haben es dadurch besonders schwer, daß die Szenen bei Fabrixx (wie in den meisten Produktionen) nicht in der Reihenfolge gedreht werden, in der sie nachher aneinandergschnitten und ausgestrahlt werden sollen. Der für die Disposition Verantwortliche muß den Drehplan nämlich so organisieren, daß die DarstellerInnen, die manchmal sowieso schon lange Wartezeiten haben, möglichst wenig Zeit unnötig im Studio verbringen müssen - schließlich haben die neben ihrer Arbeit mit dem selben Schul- und Privat-Streß zu kämpfen wie ihre MitschülerInnen. Auch ein Umzug der Kameraleute und der anderen hinter der Kamera beschäftigten Personen (etwa 20 bis 30 Leute, also mehr als man/frau denkt!) zum nächsten Drehort braucht viel Zeit. Daher werden Szenen mit den selben DarstellerInnen oder an den selben Orten kombiniert, was allerdings dazu führt, daß die dann selbst die Story der Folge nicht immer ganz durchschauen, bevor sie nicht das fertige Produkt gesehen haben.
Zum Gesamteindruck des neuen Fabrixx möchte ich sagen, daß ich das alte Studio gemütlicher fand. Die Räumlichkeiten in der ehemaligen Reitkaserne wirken auf mich steriler als das alte Studio - das muß aber nicht heißen, daß das auch in der Serie so 'rüberkommt. Schade fand ich auch, daß das neue Studio nicht so schön
[Franz beim Telefonieren im 'Diner']
[Der Balkon vom Saal aus] verwinkelt und unübersichtlich ist; und Franz erzählte uns, daß das es viel hellhöriger ist. Beeindruckend war aber auf jeden Fall ein Blick vom 'Balkon' auf den 'Saal' des neuen Fabrixx, auf den Einsatz [Ein Blick durch den Saal]
dieser Perspektive in der Serie bin ich schon sehr gespannt.
Nun wurden wir wieder verköstigt, was diesmal den besonderen Reiz hatte, daß gleich einige DarstellerInnen in der Kantine 'rumtrieben, neben unserem Dauerbetreuer, dem unermüdlichen Franz auch Lisa und Sandra, außerdem auch Frederik, den wir leider nachher nicht mehr zu Gesicht bekamen. Für mich besonders frappierend war, wie klein die Darstellerinnen und Darsteller doch alle sind! Besonders Ivo/Frederik habe ich mir immer wesentlich größer vorgestellt; im Original sah er auch gar nicht so bedrohlich aus wie manchmal in der Serie.
[Gruppenfoto mit Fans] Nach dem Essen hatten wir die Gelegenheit, über Lisa und Sandra herzufallen, Fragen zu stellen und Autogramme zu kriegen. Ohne jetzt andere kritisieren zu wollen, neben Franz gebührt an diesem Fantag auf jeden Fall Sandra der besondere Fanbetreuungspreis, die hat sich echt Zeit für uns genommen und uns sogar auf unseren Außendreh in die Eiseskälte begleitet.
Für den Außendreh wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt, die immer halbstundenweise zu einer benachbarten Straßenkreuzung aufbrachen, um sich dort gewisse Körperteile abzufrieren und im Hintergrund rumzulaufen, während Katja/Nina und einer der in der 3. Staffel neuen Schauspieler, der Hannes spielt, spazierengingen und sich unterhielten.
Als Angehöriger der dritten Gruppe bekam ich
[Sandra und Lisa kündigen ihren Film an.]
aber zunächst den ersten Teil eines preisverdächtigen Kurzfilms zu sehen, in dem die
Vorstellungsszenen einiger wilder Charaktere zum "Flopstar"-Award dargestellt werden. Der Film, in dem keine dargestellte Person den Anschein geistiger Gesundheit erweckt, wurde von Sandra, Lisa, Alex, Tobi und noch ein paar anderen, an die ich mich gerade nicht erinnere, anläßlich der Feier zur 100. Folge erstellt und war eigentlich nicht für unsere Augen bestimmt. Das kann ich gut verstehen, aber ihn anzuschauen hat viel Spaß gemacht und ich finde, der Film sollte im Fernsehen ausgestrahlt werden. Hi hi.
Leider wurde mir das Vergnügen genommen, Tobis Travestie-Auftritt in diesem Film zu erleben, da nun Ronald, der Produzent (also der alleroberste Chef) von Fabrixx, Zeit für uns hatte. Er beantwortete einige Fragen, z.B. daß Maran Film neben Fabrixx auch bei vielen Produktionen als Co-Produzentin mitarbeitet, z.B. bei allen in Baden-Württemberg gedrehten ARD-Tatorten und bei einigen Spielfilmen (nach einigen Recherchen meinerseits: Gar nicht schlecht!). Fabrixx ist aber die erste allein produzierte Serie. - Einige nach Fan-Meinung verbesserungsbedürftige Umstände, z.B. der nicht aktuelle Vorspann, in dem immer noch Gianna und Susann zu sehen sind, oder die fehlenden Biographien neu hinzugekommener DarstellerInnen auf der Website und die fehlenden Autogrammkarten z.B. von Jenny (Sabine Menne) (Kann ich bitte trotzdem ein Autogramm haben? Bitte bitte!), sind darauf zurückzuführen, daß die ARD als AuftraggeberInnen der Maran Film nur einen begrenzten Betrag für die Werbung und Fanbetreuung zur Verfügung stellen. Daher muß bei jeder Aktion überlegt werden, wo das Geld dafür eingespart werden kann - sowas kennen wir ja zur Genüge aus der Politik. Es ist aber festzustellen, daß Fabrixx zu den vergleichsweise sparsamen Serien gehört, gemessen an vergleichbaren Produktionen (so viele gibt es da ja nicht, aber wir wollen hier mal keine Namen nennen), was sich z.B. an der vergleichsweise geringen Zahl von Hauptfiguren zeigt. Interessant fand ich auch, daß Ronald selbst früher bei "Schloß Einstein" (wie komm ich denn jetzt darauf?) beim Casting mitgearbeitet hat und dort z.B. für die Einstellung von meiner Lieblingsdarstellerin in dieser Serie, Maria-Luisa Kunst (Elisabeth) mitverantwortlich [Julian und ich]
war. Auch die bei Fabrixx verantwortlichen Casting-Leute haben bisher immer "ein gutes Händchen" bewiesen, denn nach allgemeinem Bekunden der Mitwirkenden und eigenem Erleben der Fans wurden hier lauter begabte, ausreichend stressresistente und außerdem liebe Menschen ausgewählt, die sich auch untereinander gut verstehen, nicht abgehoben sind und sich mit viel Einsatz um ihre Fans kümmern. (Danke! )
[Der Kameramann beim Außendreh] Die größte Herausforderung beim Außendreh unserer Gruppe war dann jedenfalls die sibirische Kälte, mit der wir konfrontiert waren. Die Regel, daß Fabrixx jahreszeitneutral gedreht werden soll, konnte diesmal nicht so ganz eingehalten werden, weil überall Schnee lag; deshalb sollten wir trotz Minusgraden wenigstens nicht zu warm angezogen aussehen. Für einige von uns war das eine große Herausforderung, und den DarstellerInnen ging es da nicht besser, alle mußten nach
den Proben die wärmeren Kleidungsstücke abgeben. Da wir aber nur viermal wiederholen mußten ("Alles auf Anfang!" - "Wir drehen." - "Und bitte!") und die Szene sowieso sehr kurz war (etwa 30 Sekunden), war es dann doch ganz gut auszuhalten. Wir kehrten zurück in den Besucherraum, in dem wir uns schon morgens und vor dem Außendreh aufgehalten hatten. Dort waren mittlerweile einige weitere [Die Location beim Außendreh]
DarstellerInnen eingetroffen, darunter die "Neuen", Laura, Anne und Alex (die allerdings gar nicht alle so neu sind - ich habe gerade gestern abend Alex in einer der ersten Folgen entdeckt!), aber auch alte Bekannte wie Judith, Julian und Benni. Sogar Paula hatte sich freundlicherweise eingefunden, obwohl sie seit Juni nicht mehr an den Dreharbeiten beteiligt ist.
[Die waren gut drauf.] Dorian und Bob vernichteten dieses Mal zum Glück keine Stofftiere; leider gibt es aber auch keine 'Chillout-Ecke' mehr, in der wir unseren Stars (O-Ton Laura: 'Ich bin kein Star, ich bin Laura!' - die war übrigens auch voll nett und hat sich viel Zeit für uns genommen) hätten auflauern können, und so sind uns auch ein paar von ihnen entgangen. Julia war allerdings sowieso krank (sie war leider schon beim letzten Fantag nicht dabei - gute Besserung!), einige andere hatten keine Zeit und waren an diesem Tag planmäßig nicht da (Tobi, Horst, Sebastian), aber ein paar andere, die eigentlich da waren (Mirjam, Sabine/Jenny, Freddy) hätten wir anders vielleicht "erwischt".
Nachdem wir also über diese geballte Schar von DarstellerInnen hergefallen waren und alle mit Autogrammen, gestellten Fotos und Antworten verorgt waren, bekamen wir noch eine neue Folge zu sehen, in kleinen Grüppchen durften wir derweil ausnahmsweise beim
Drehen zuschauen - das war beim letzten Fantag definitiv besser (da konnten wir näher ran und mehr sehen).
Als der Fantag dann offiziell vorbei und die meisten Fans schon abgefahren waren, schaffte es Falk (ein Mitfan) noch, Christof für uns aufzutreiben, und wir erfuhren, daß Cristof alias Uli an diesem Tag seine letzte Szene abgedreht hatte: Uli verläßt das fabrixx..
Im Zug haben Julia, ihre Mutter und ich dann gleich nochmal Paula getroffen; vielleicht sollte ich mich wirklich einfach öfter in Stuttgart 'rumtreiben, über die Fabrixx-Leute scheint man/frau da ja alle paar Meter zu stolpern (zumal Julia sie am folgenden Morgen gleich nochmal in der Fußgängerzone getroffen hat!).
Allen Mitfans sei die Teilnahme an zukünftigen Fantagen wärmstens empfohlen. (Und wer weiß, wie lange an Fabrixx noch gedreht wird?! Gesichert ist die Zukunft der Serie erstmal nur bis zum Ende der 3. Staffel, das wird drehtechnisch wohl irgendwann im Sommer sein.) Nicht nur, daß uns die Möglichkeit gegeben wurde, das Studio zu besichtigen (sogar mit Kamera!), sondern vor allem die vielen Gespräche mit den DarstellerInnen, dem Produzenten und den anderen Leuten, durch die wir so viel erfahren und lernen konnten.
Fabrixx ist wie eine große Familie, und es ist toll, daß wir als Fans irgendwie dazugehören.
[Und noch ein Gruppenfoto mit Fans]

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